Kiefergelenkserkrankungen

Störungen im Biss: Wenn Muskeln sich verhärten!

1. Manchmal verändert sich der Biss mit gravierenden Folgen.

Fehlende und gekippte Zähne, aber auch ungleichmäßige Abnutzung, zu hohe Füllungen und Zahnersatz zwingen das Kiefergelenk häufig in eine Zwangsposition.

Die Muskeln versuchen diese Fehlposition auszugleichen indem Sie sich verhärten und versuchen krampfhaft den Biss zu korrigieren.

Vor allem nachts beginnt man in dieser Phase zu knirschen, aber auch tagsüber kann man unbewusst „verbissen“ sein.

Denn die Muskeln lassen nicht locker. Die Zähne zeigen mit der Zeit erste Verschleißerscheinungen und reiben sich unkontrolliert ab.

2.Das Kiefergelenk kann einiges verkraften, oft reicht allerdings nur ein Tropfen aus, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Stress führt vor allem zu einer noch größeren Muskelaktivität.

Irgendwann wirkt zu viel Kraft auf die Kiefergelenke und sie beginnen zu schmerzen und zu knacken, Kopf- und Nackenschmerzen folgen.

Meistens bleibt die Ursache für die Kopf- und Nackenschmerzen unerkannt.

Eine häufige Ursache für die so genannte Migräne findet sich nach wissenschaftlichen Studien auch in den Zähnen wieder und wird als Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bezeichnet.

3.Entspannung.

In einem ersten Schritt ist es deswegen wichtig die Muskeln auf Verhärtungen und Schmerzen zu untersuchen.

Ein knackendes, reibendes Kiefergelenk ist ein weiteres Indiz für eine Craniomandibuläre Dysfunktion.
Ist die Diagnose klar, muss für Entspannung im Kauapparat gesorgt werden.

Der Physiotherapeut lockert die Muskeln, der Zahnarzt registriert die Wohlfühlposition für das Kiefergelenk.

Eine Aufbissschiene, die nachts oder bei Beschwerden getragen werden sollte, entlastet die Gelenkköpfe und hilft den Muskeln sich zu entspannen.

Beschwerdefreiheit ist jetzt erstmal das oberste Ziel.

Hat sich das Kiefergelenk erholt und die Muskeln entspannt, kann Zahnersatz in Wohlfühlposition den Beschwerden langfristig entgegenwirken.